Die Fruchtwasseruntersuchung ist jetzt eine Woche her und ich komme endlich dazu, meine Erfahrungen dazu nieder zu schreiben.
Wir sind zu einem Arzt nach Friedrichshafen gefahren, der laut meiner Frauenärztin einen sehr guten Ruf in Sachen FWU (= Fruchtwasseruntersuchung) hat. Ich war so aufgeregt, meine Gedanken kreisten ständig nur darum, wie es wohl ablaufen wird, ob alles gut gehen wird und ob es weh tun wird.
Wie gut, dass mein Mann mit dabei war. Er brachte mich mit seiner ruhigen Art ein wenig runter und half mir auch, die lange Wartezeit einigermaßen zu überstehen.
Als wir endlich in das Behandlungszimmer gerufen wurden, fielen uns gleich die zahlreichen Zertifikate an den Wänden auf. Das gab uns ein gutes Gefühl. Als der Arzt dann endlich kam, bat er uns gleich das DU an und fing mit Small-Talk an. Das nahm mir ein wenig die Aufregung und auch die Angst.
Danach machten wir einen großen und umfassenden Ultraschall. Der Arzt verfügte über sehr gute Technik und man sah so viel mehr auf seinem Ultraschall, als bei meiner Frauenärztin.
Als er dann fragte, ob wir das Geschlecht wissen wollten, waren wir sofort einverstanden. Natürlich würde es bei den Ergebnissen der FWU eh heraus kommen, aber diese würden noch 1-2 Wochen auf sich warten lassen. Also fragte uns der Arzt, welches Geschlecht wir uns denn wünschen würden. Mein Mann sagte sofort: „Einen Jungen natürlich“ und ich meinte nur, dass es mir egal sei. Da grinste der Arzt nur und meinte: „Hm also für einen Jungen schaut es schlecht aus.“ Und da sah ich es auch schon… Es fehlten eindeutig bestimmte Merkmale für einen Jungen 😀 Wir bekommen also ein Mädchen und ich freue mich riesig. Mein Mann muss sich daran erst noch gewöhnen, war er sich doch so sicher nochmal einen Jungen gezeugt zu haben.
Nach dem Ultraschall desinfizierte er meinen Bauch und klebte ihn mit so Tüchern ab, die man aus dem OP kennt. Dann nahm er die Spritze zur Hand. Ich schaute sofort weg. Das wollte ich nicht sehen. Ich starrte auf den Bildschirm und wartete auf den Pieks. Auf dem Ultraschall sah ich dass sich die Spritze der Fruchtblase näherte, aber den Pieks durch den Bauch habe ich nicht gespürt. Erst als er durch die Bauchdecke stach bemerkte ich einen kurzen Schmerz. Als er dann in die Fruchtblase einstach gab es einen unangenehmen Druck. Ich hielt die Luft an, weil mein Puls raste. Das war aber eher die Aufregung. Durch den Ultraschall sah ich wie die Kleine mit den Fingern ständig an die Spritze wollte. Das machte mir Sorgen, aber der Arzt meinte, dass sie da nicht ran käme.
Das Fruchtwasser war glasklar meinte der Arzt. Das sei ein sehr gutes Zeichen. Nach einigen Sekunden war es schon vorbei. Er zog die Spritze heraus, ich bekam ein Pflaster auf den Bauch und es war vorbei. Ich durfte noch eine halbe Stunde auf einer seeehr unbequemen Liege ruhen und dann heim fahren.
Den Tag über hatte ich noch etwas Schmerzen und lag auf dem Sofa rum. Ich versuchte so wenig wie möglich zu machen und mich zu schonen. Am nächsten Morgen hatte ich einen Termin bei meiner Frauenärztin zur Kontrolle. Die Kleine schlief tief und fest als wir nach ihr sahen. Das Herz schlug feste und regelmäßig. Es war also alles ok. Überstanden! Puh! Aufatmen.
Nun muss nur noch das Ergebnis stimmen und dann kann ich endlich den Rest der Schwangerschaft geniessen und planen. Das Zimmer, die Einrichtung, ein paar Kleinigkeiten für die kleine Maus besorgen ❤ Das wird schön.
Unser Krümel freut sich übrigens sehr über die Nachricht, dass er eine Schwester bekommt. Ich bin so froh darüber, dass er nicht traurig ist, dass es eben kein Junge wird. Er wird ein toller großer Bruder. Da bin ich mir ganz sicher 🙂